Samstag, 5. Mai 2012

edX: Harvard und MIT für alle

 

HyperUniversity on the horizon

Die globale Vernetzung trägt Früchte. US Elite-Universitäten machen ein Teil ihrer Studienangebote weltweit zugänglich. Bisher hatte schon das renommierte „Massachusetts Institute of Technology“ (M.I.T) Vorlesungen ins Netz gestellt Nun könnte sich eine Kooperation mit Harvard zu einem „Grand Attractor“ im weltweiten Hochschulangebot entwickeln:
www.edxonline.org oder kurz edX

edX ist ein aktives Projekt und wird im Herbst diesen Jahres seinen akademischen Betrieb aufnehmen. Für die Teilnahme an den Lehrveranstaltungen werden Prüfungs-Bescheinigungen für diverse Studieninhalte ausgestellt. Da sie aber keine offiziellen „Scheine“ des MIT oder Harvards darstellen, kann in ihnen nicht mehr als eine Art technisches Propädeutikum für edX oder andere Unis gesehen werden.

 

Nur eine Erweiterung des bestehenden OFF-Line Studienbetriebs...?

Susan Hockfield, die Präsidentin des MIT, betont, dass das gemeinsame Projekt mit Harvard nur eine Erweiterung des bestehenden Off-Line Studiums sei, " …EdX is designed to improve, not replace, the campus experience.” http://www.edxonline.org/release.html.
Dennoch bedeutet dieses Online-Studium an der edX einen erheblichen Zeitaufwand, der sich auch für alle Begeisterten in irgendeiner Form rentieren muss. So ist à la longue zu erwarten, dass sich die Vielzahl der durch Bescheinigungen Qualifizierten auf die eine oder andere Art Gehör und echte akademische Anerkennung verschaffen möchte.

 

Herausforderung an den universitären Rest der Welt

Klärung bedarf ebenfalls, wie die anderen Universitäten mit den Bescheinigungen und vor allem mit diesem neuen Wettbewerber umgehen. Dies betrifft unmittelbar den US-Markt, aber auch konkurrierende Universitäten auf den anderen Kontinenten – auch die europäischen, auch die deutschen.

Offenbar wird aber schon eine neue Dimension. Lebten in der Vergangenheit die Spitzen-Universitäten im Besonderen in den USA davon, dass entweder wirtschaftliche Eliten ihren Nachwuchs gegen entsprechende Gebühren auf die Campus schickten, oder ein Auswahlverfahren den Besten Stipendien in Aussicht stellte, so scheint sich über die Online-Uni die Jagd im Falle der Letzteren nun über alle Landesgrenzen hinweg auszudehnen – vorläufig noch kostenlos.

Mit diesem ersten Schritt werden die angebotenen Kurse wohl eher von den technischen Fakultäten kommen. Doch schon wird über die Ausweitung auf geisteswissenschaftliche Fächer nachgedacht oder sie sind sogar schon in Vorbereitung.

Montag, 18. Juli 2011

Ver-Lok(t)- nicht


„Papa Lomotive schaunen“?! Kann man da widerstehen? Schlagartig wurde mir klar: Es ist wieder einmal Zeit, dem Hauptbahnhof einen Besuch abzustatten. Mein jüngster Sohn Simon – wie auch sein älterer Bruder Felix vor ihm - hatte wieder einmal meine innersten Gedanken erraten. Er kannte sich in den Wirrungen meiner geheimsten Wünsche besser aus als ich. Sie waren anscheinend latent vorhanden, aber sie fanden irgendwie nicht den Weg, sich als aktiver Willensakt durch eine eigene und laute Kundgabe meinerseits zu äußern. Gleich einem Tiefenpsychologen oder einer altgriechischen Seherin war Simon in der Lage, meinem ungeordneten Bewusstsein Form zu geben und meine Abneigung Zügen gegenüber als falsche Projektion zu entlarven. Wie so oft im Leben bedarf es eben der richtigen Führung.

Zug? Kein feiner…

Eisenbahnen habe ich eigentlich nie gemocht – vielleicht, weil ich selbst eine Spielzeugbahn nie besaß. Die hatte mein gleichaltriger Cousin. Er hatte eine kleine hübsche Lokomotive mit drei bis vier Wagons, die denen entsprachen, die noch zwischen Köln und Mannheim auf dem Loreley Express in den 60ger und 70ger Jahren des vergangenen Jahrhunderts im Einsatz waren. Ich hingegen besaß eine silbergraue, aerodynamisch geformte Zigarre, eine Alweg-Bahn. Meine Eltern hatten mir diesen plastikgewordenen Traum eines nie realisierten Monorail-Bahnprojektes einst zu Weihnachten geschenkt. Sie förderten damit zwar schon in den frühen Tagen meiner Kindheit Tendenzen zum Futuristischen, aber auch die verzweifelte Sympathie zu einer gewissen technischen Hybris. Die Wucht, die Dynamik der Alweg-Bahn zerrte sehr heftig an ihren schlanken enggekoppelten Bauteilen, sodass die gestalterische Idee, die ihr zugrunde lag, gleichsam mit ihr aus der Kurve flog. Als Technologiewunder fand sie schon nach kurzer Zeit wegen unüberbrückbarer technischer Probleme ihr frühes Altenteil zwischen zerschlissenen Plüschtieren und demolierten Spielautos. Irgendwie nahm diese wundervolle und schnelle Einspurbahn das seltsam schmachvolle Ende des Transrapids in Deutschland schon in meinem Kinderzimmer vorweg.

Aber was ich damals noch nicht wusste, ja nicht einmal ahnte, war, dass zukunftsweisende Dinge nur dann eine Chance haben und man dem Charme einer - auch einer visionären - Idee nur dann erliegt, wenn sich ihnen ein Fremder oder ganz und gar Unbelasteter ihrer Faszination hingibt und mit Leidenschaft Realität werden lässt. Wie das die Chinesen nun mit ihrem eigenen Transrapid tun werden und damit die Weiten ihres Landes zu Tagesreisen schrumpfen lassen.

Oder, sobald ein kleiner Junge mit einem Brio-Holzzug in der Hand zu seinem Vater sagt: „Lomotive schaunen“.

Nicht nur Pläne brauchen eine gewisse Reife, man muss auch Vater werden, um zu einem Bahn-Aficionado zu werden - beinahe. Schon mein Ältester hatte sich für Züge begeistert. Und, da wir damals unweit des Münchner Hauptbahnhofes wohnten, trieb uns schon seine kindliche Begeisterung häufiger mehr dorthin, als mein echtes Interesse.

Bahnhof-Roulette

Auf dem Münchner Hauptbahnhof fahren seit eh und je auf seinen vielen Gleisen unablässig ICEs, Intercities und Regionalzüge ein. Immer gab es etwas Neues zu sehen. Und für die Kinderseelen meiner beiden Söhne war das dort herrschende Getöse Labsal. Genauso wie in der geregelten Geschäftigkeit eine höhere Macht zu walten schien, die hin und wieder jedoch von lustiger Hektik unterbrochen wurde, weil diese monotone Perfektion durch falsche Ankündigungen in panikhafter Unrast mündete. Einmal warteten wir mit meiner über achtzigjährigen Großmutter auf den Mimara Express, der sie über Salzburg nach Gastein bringen sollte. Etwa 10 Minuten vor seinem kurzen Zwischenstopp in München, verwandelte eine kurze Durchsage die schläfrige Lethargie des Perrons in pure Hetze. Eine diabolische verzerrte Stimme hatte uns Wartenden mitgeteilt, dass technische Probleme den gleich einfahrenden Express zwängen, auf einem ungefähr fünf Gleise entfernten Bahnsteig einzufahren. Für die Passagiere der I. Klasse kaum ein Problem, denn der Service eines Sackbahnhofes gewährte ihnen komfortables Aussteigen in fußläufiger Nähe zur Bahnhofshalle. Für den Bahnkunden aus der II. Klasse war die Durchsage gleichbedeutend mit einem weitläufigen Hindernislauf. Mit Sack und Pack bei der klassischen Viertelmeile eines deutschen Durchschnitt-Zuges eine hübsche Anstrengung. Gleich dem schäumenden Erguss einer geschüttelten Sektflasche rasten die Wartenden - wir eingeschlossen – gepäckbeladen in einem breiten Strom zurück zum Ende des Steigs, um noch rechtzeitig den umgeleiteten Zug zu erreichen. Endlich dort angelangt, verschwitzt, nach Atem ringend, erfuhren wir von einer bedauernden, aber im Grunde fröhlichen Stimme, dass unser Mimara Express doch wie geplant ungefähr in einer Minute auf seinem Stammgleis kurz zur seiner Abfahrt bereit stünde.

Heißa, war das lustig! Felix, meinem Ältesten gefiel das. Hier brach plötzlich wildes Leben aus. Hatte die Menschenmenge bei unserer kleinen Exkursion zum neuen Geleis quasi geblubbert, so kochte sie jetzt - über. Zischend und fauchend bewegten sich die rasenden Reisenden. Felix gefiel das. Erst ein paar Wochen zuvor hatten wir uns den Ökokalypsen-Film „Koyaanisqatsi“ gekauft. Jetzt erlebte Felix augenscheinlich, hautnah-live und zukunftsweisend in 3D die Wirklichkeit dieses außergewöhnlichen Films.

„Die Bahn kommt“ – und wie!

Der Werbeslogan der Bundesbahn in den sechziger und siebziger Jahren war für uns sowohl Verheißung als auch Drohung. Denn oft kam die Bahn nicht! Jedenfalls nicht zum vorgesehenen Zeitpunkt. Dies kam gar nicht so selten vor. Und so fanden sich gestrandete Verwandte und Freunde immer wieder bei uns ein. Sie hofften auf mehrstündige Unterhaltung zwischen Holzkirchner und Starnberger Bahnhof, oder drängten gar auf häusliche Aufnahme und Unterkunft. Vorbei waren die Zeiten, in denen die Bahn das Maß der Pünktlichkeit war. Selbstverständlich waren diese Zeiten noch analog! Eine Heerschar engagierter Beamter kümmerte sich damals mit Leidenschaft um ihre Passagiere. Aber seit die Bundesbahn ihre Uhren im Hinblick auf den Börsengang digitalisiert hatte, wurden viele jener fleißigen Beamte durch smarte Manager, wurde echte Effizienz zuungunsten vermeintlicher Wirtschaftlichkeit, zeitliche Abstimmung durch scheinbare Pünktlichkeit, läss(t)ige Professionalität zu Lasten Freundlichkeit ersetzt: Man hatte sozusagen das Profit-Optimum ermendelt und die Dienstleistungen bis zum unüberbietbaren Maximum strapaziert!
Dieser unbedingte Wille zum zeitgemäßen Service - irgendwie – erzwang Aufenthalte und uns viele Gäste. Meine Söhne, sofern im Bahn-affinen Alter freuten sich. Bescherten uns doch die überraschenden Besuche einen erneuten Bummel über den Hauptbahnhof, die die plötzlichen Besuche der Ur-Oma, Omas und Opas, Tanten und Onkeln oder von zum Teufel sonst jemanden in einen größeren, sinnvollen und übergeordneten Zusammenhang brachten.

Kennzeichnend für ihn war, dass sie stets mit: „Papa! Lomotive schaunen?!“, eingeleitet wurden.

Christian ganz Anders – oder, da müssen Sie sich aber beeilen!

Denn Bahn und Bahnhof verhießen meistens irgendein Missgeschick. Sei es als Reisender oder als Besucher. Dennoch machten die Umstände ihre Nutzung von Zeit zu Zeit notwendig. „Lomotive schaunen“ oder ein Vorstellungsgespräch in einer anderen Stadt konnten so ein Anlass sein. Aber mit einer kleinen Familie in München unterwegs zu sein, macht es oft schwierig, rechtzeitig und früh genug im richtigen Zugabteil zu sitzen. Vor allem dann, wenn man keine Zeit hat die „Wagenstandsanzeige“ – tolles Wort auch für Mark Twain, Gott hab ihn selig - genau zu studieren und sich auf die Aussagen irgendeines sehr jungen uniformierten Bahnbeamten verlässt. „Da müssen sie sich aber wirklich beeilen! Am Besten sie steigen gleich hier in die zweite Klasse ein“. Verständlich, dass man sich für den nächsten Wagon entscheidet.

Man ist ja oft das Warten gewohnt. Wenn es aber in einem bequemen Abteil stattfindet, das man ganz für sich alleine hat, freut man sich besonders. Obwohl davon ein wenig verwundert, denkt man sich, nur gut, dass die Bahn auch unrentablere Strecken weiter bedient. Schön, dass die

Menschen dort und auch wir auf dem Weg zu ihnen durch die Bundesbahn mit ihnen verbunden sind. Herrlich!

Man gerät ins verträumte Schwärmen und beglückwünscht sich zu dem Entschluss, nicht das Auto, sondern dem Zug den Vorzug gegeben zu haben. Ein gutes Gefühl! Doch geht es dann nicht zu richtigen Zeit los, hält man es noch ein paar Minuten im Abteil aus, geht dann den Gang herunter, öffnet die Wagontür und stellt fest, dass man abgehängt worden ist und sich in einem Zug nach Nirgendwo befindet.

Gott sei Dank sieht man unweit von sich den freundlichen Bahnbeamten von eben stehen, der einem kurz vorher den so hilfreichen Tipp gegeben hat. „Sie sind ja noch da, wollten Sie nicht… Aber das war doch nicht so wörtlich gemeint – natürlich weiter hinten hätten Sie einsteigen sollen. Das weiß doch jeder!“. Immer noch entspannt von der einsamen Ruhe des Abteils und vom vergeblichen Warten auf die Abfahrt macht man sich auf den Weg zur Infotheke der Bahn, um sein Ticket umzutauschen. Auch hier ist die herzzereißende Freundlichkeit überwältigend. „Da müssen Sie neu lösen“. Und, „da hätten Sie sich aber auch informieren können, was hören Sie auch auf die Anweisungen irgendeines jungen Beamten…“.

Ich greife zu meinem Handy, rufe zu Hause an und sage meinem Sohn: „Lomotive schaunen“?

Dienstag, 7. Juni 2011

Das Halfter hängt still

Er war kein Mann der großen, vor allem, der vielen Worte – zumindest nicht als legendärer US Marshal Matt Dillon in „Rauchende Colts“. Das Reden übernahmen eher Miss Kitty, die Saloonbesitzerin oder Festus, der Hilfssheriff. In über 600 TV-Folgen sorgte Dillon, alias James Arness mit überlegener stoischer Ruhe und einer extrem schnellen Hand für Recht und Ordnung in Dodge City. Und wenn er in dieser wilden Zeit einmal doch ins Wanken geriet, so brachte ihn sein Lebenswille, seine Vitalität und Zähigkeit, manchmal auch die Hilfe seiner Freunde wieder ins Spiel zurück. Obwohl einige der bekanntesten und größten Revolverhelden der Westerngeschichte wie Morgan, Virgil und Wyatt Earp samt Doc Holiday dort als Gesetzeshüter mit Blei und Schrot oft (mit) Faust Recht sprachen, so stach doch Dillons Eleganz und pflichtbewußte Souveränität deutlich hervor. Auch weil er seine Gegner oft um eineinhalb Haupteslängen überragte.

Things that come, had to be done

Mit seinen 1,98m wirkte er nicht nur imposant, sondern so ehrfurchtsgebietend, dass ein Haufen verwegener Outlaws einen großen Bogen um die Stadt im mittleren Südwesten der USA machten. Hätten sie um Dillons geheimste Gedanken gewußt, möglicherweise hätte es viel häufiger Konfrontationen mit dem berühmten Marshal gegeben. Aber Dillons bester Kumpel Arness vertraute es einer größeren Gemeinde erst nach dem Ausscheiden seines Freundes aus dem offiziellen Dienst an: „Zwar sei es vielmals unvermeidbar gewesen, dass schnell gezogen werden musste, aber Matt hat Gewalt verabscheut und nach einer Tötung Abscheu empfunden“. Eine Regung, die bisher irrtümlich als genervt gedeutet wurde.

Oft genügte es daher, dass sein Marshall-Stern nur kurz in der Dunkelheit aufblitzte und schon waren späte Zecher in Kittys Saloon beruhigt. Böse Buben kamen manchmal wieder – jedoch niemals mit ausreichender Verstärkung. Denn Dillon konnte sich auf seine Freunde in Dodge City verlassen. Insbesondere auf Doc, der zwar weit, sehr weit weg von den medizinischen Zentren im Osten der USA lebte, indes allzeit die neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse und Behandlungsmethoden zur Hand hatte. Gegebenenfalls brachte er sie nach inständig heftigen Bitten trotzig zur Anwendung. Den Christian Barnard vorwegnehmend führte er, wenn es darauf ankam,mit eiskalt ruhigem Händchen selbst Operationen dicht am Herzen durch. Dafür genügte oft der wissend traurige Blick Kittys und das blecherne Stimmbruch-Gejammer von Festus. Dann flößte Doc seinem Freund eine Flasche Hochprozentigen aus dem nahen Saloon ein und machte sich mit feuergeläutertem Messer an den Eingriff. Meist schon nach einem halben Tag war Dillon wieder fit und sprang von der Liege auf. Putzmunter, vielleicht noch ein wenig von Kittys Fusel verkatert, mit kaum verheilter Wunde, aber scheinbar ungeschwächt schwang sich Dillon mit den hingezischten Worten: „Doc, ich muss reiten“ auf sein Pferd und folgte seiner Marshals-Pflicht.

Am Freitag, dem 3. Juni 2011, hat er sich mit hellbraunem Hut und Jacke, dem roten Hemd mit silberglänzendem Marshal-Stern auf seine letzte Mission begeben. Er reitet auf seinem braunen Pferd nach Westen, dem Sonnenuntergang entgegen, immer weiter und weiter.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Unter Piratenflagge oder Aspera ad Astra

 

www.digitalfernsehen.de/Bundestags-TV-ohne-Lizenz-Medienhueter-Rechtsfreier-Raum.51736.0.html

Was denken Sie, wenn Sie an Piraten denken? An verwegene Gestalten, kostümiert in Pluderhosen, roten Kopftüchern, Augenklappe und vor allem jede Menge Ringe. Wahlweise als fette Klunker an den Fingern oder als schweres Gehänge an den Ohren.

Das sind Klischees, die von Hollywood bedient werden. Heutige Piraten sehen anders aus. Sie sitzen im edlen Zwirn hinter einer Armada von Bildschirmen und geben Salven an Tastaturbefehlen ab, die irgendwo auf der Welt ganze Schiffs-Ladungen verschieben oder dazu führen, dass Industrie-Kapitäne zwar nicht als Letzte vom Schiff gehen, aber doch so lange bleiben bis der ärmste Teufel die allerletzten Kröten verliert.

Seltener trifft man auf den etwas tütteligen Freibeuter, in pastellfarbenem Kostüm, mit aufgetönter Frisur, der oder die auf einer Dauerwelle daherkommt. Richtig! wir sprechen von Angela Merkel als Star des Bundestags-TV. Als Star leuchtet Merkel uns vom Astra Himmel auf 23,5° Ost den Weg in den Reichstag und ist damit die bieder, bundesrepublikanische Antwort auf die Anchorwomen der öffentlich-rechtlichen Dickschiffe oder der yellow-lastigen privaten Vergnügungsdampfer.

Als Mitglied eines verschworenen Parlament-Teams versorgt sie uns nun mit den lebensnotwendigen Vitalien aus dem eigenen Hause. In ihrer neuen Funktion verzichtet Angela Merkel auf eine Augenklappe und Sender-Kapitän Norbert Lammert poltert nicht “Long John Silver” mit einem Holzbein. Dennoch sollten wir uns nicht täuschen lassen, beide operieren auf eigene Rechnung und ohne offizielle Erlaubnis. Auch andere Haudegen benötigen für ihren modus operandi eine solche Freigabe. Zwar befindet sich der Astra Satellit in 36.000 Kilometern Höhe auf seinem geostationären Umlauf außerhalb der rechtlichen fünf Meilenzone, doch wer eine Prise nicht nur schnupfen will, stellt sich selber einen Kaperbrief aus, und nimmt Frequenzen nicht im Namen der Krone, aber zum Wohle des zahlenden Volkes in Beschlag.

Nun liegt es einzig und allein in den Händen der Medien-Anstalt Berlin Brandenburg (mabb), wie es weitergeht. Das mabb entscheidet, ob uns das Bundestags-TV weiterhin von den Freibeutern des Reichstags aus dem Orbit ins Kreuzfeuer nehmen oder, ob mit einem nachträglich erstellten Kaperbrief die Enterung des Fernseh-Kanals in unseren Receivern legalisiert wird.
Auf jeden Fall muss Herr Dr. Hans Hege, Direktor des mabb, diesem Sender aus dem All sein besonderes Augenmerk widmen, damit uns nicht von jenseits einer rechtlichen Erreichbarkeit ein neuer “schwarzer Kanal” à la Karl-Eduard von Schnitzler droht.

Montag, 25. April 2011

Die neuen Leiden des jungen W.

 

Es gibt kein Deuteln: In der ausgehenden Pubertät staut sich vieles auf und sucht nach einem Ventil. Es fällt daher den Halbwüchsigen oft nicht leicht, die sich ansammelnde Energie in sozial verträgliche Bahnen zu lenken. Jede Gesellschaft benötigt aber auch das Momentum der Jugend, um sich durch den Input ungestümer, juveniler Kraft, neuer Verhaltensweisen und innovativer Ideen stets jene Energien zuzuführen, die ihren Bestand in ihrer Form und Art erst möglich macht. Deshalb haben es sich alle Gesellschaften zur Regel gemacht, diese Kräfte zu kanalisieren und somit auf wünschenswerte Ziele zu richten.

Wie bei Gesangsvereinen. Aber leider leiden sie seit Jahrzehnten unter Mitgliederschwund und Nachwuchsproblemen. Eigentlich unverständlich, denn natürlich hat der Wohlklang einer virilen Stimme durchaus auch Wirkung nicht nur auf die gleichartigen Kumpels, sondern im Besonderen auf das so genannte schwache Geschlecht.

Es verbindet sogar gewisse charakterliche Eigenschaften mit jenem männlichen Sound, der sich ihren Ohren einschmeichelnd nähert. So treibt eine hohe tenorale Stimme nicht nur jungen Damen Hormone in die betreffenden Körperteile und schwingt dort konvulsivisch nach. Auch ältere und damit tiefe Lagen beeindrucken die holde Weiblichkeit jeglicher Couleur. So ist es wenig verwunderlich, dass oft von der bezaubernden Kraft der Stimme auf das Aussehen ihres Trägers geschlossen wird. Ein Prozess, der dummerweise dank der modernen Medien ebenso einen gegensätzlichen Verlauf nehmen kann. Was hin und wieder durch einen – manchmal von der Konkurrenz inszenierten – Ausfall des Playbacks offenbar wird.
Offensichtlich ist es irrelevant, ob jene Stimmen mit oder ohne Echtheitszertifikat versehen sind. Darüber hinaus ist es unwichtig: Da eine Verführung schon längst stattgefunden hat. Auch eine Titania kann von des Esels Melodei betört werden.
Wie dem auch sei, schöner Gesang törnt an, so dass das Weibliche gesangssexualisiert lasziv die Heimstätten seiner Stars stürmt.

Wo man singt, da lässt`s sich treiben, fordert Weibchen auf zu bleiben..

… oder einfach auch zu kommen. Jedenfalls bestätigen neueste Forschungen, dass der Wohlklang des männlichen Stimmorgans in der Natur einen nicht geringen Anteil bei der Partnerwahl spielt. Er ist entscheidend bei den Vögeln, er macht das Alphatier bei den Löwen zum Einzigen, er heult sich an die Spitze bei den Wölfen.
Und nun die Wale! Neueste Forschung hat erwiesen, dass der Gesang der Buckelwale nicht nur dazu dient, mit den Verwandten auf lange Distanzen Kontakt zu halten, sondern mit wohlklingend tiefer, sehr tiefer Inbrunst sich eine weibliche Fangemeinde aufzubauen. Bekanntlich trägt Wasser den Schall erheblich besser als Luft – mit fast 1500M/sek ist er im  Ozean beinahe fünfmal so schnell. Das erlaubt eine Kommunikation über mehrere hundert Kilometer und die weiträumige und lockende Schallberieselung im Dienste der Fortpflanzung. Leider konnte nicht in Erfahrung gebracht werden, auf welchen Quellen diese Erkenntnisse australischer Wissenschaftler aus Queensland basieren. Ob diese aus eigenen Messungen gewonnen wurden oder ob die Meeresforscher auf die geheimdienstlichen Tiefsee-Mikrophone zur weltweiten U-Boot-Jagd zurückgriffen.

Forschungsergebnisse Walgesang hier (Scienceticker.info) und hier (ad-hoc-news.de):

und geheimdienstliche Unterseemikrophone und anderes auf Spiegel.de:

Jedenfalls scheint es so zu sein, dass lüsterne, vielleicht auch weniger kreative Jungwale dazu übergegangen sind, erfolgreiche Hits zu covern und als Sampler für die eigenen genitalen Zwecke zu verwenden.

Trotz der sensationellen Erkenntnisse ist noch nicht klar, durch welche musikalischen Qualitäten Wale überzeugt werden, dass ihre Potenz durch einen bestimmten Song mehr Früchte tragen wird. Oder vermuten das die Wale nur? Liegt es etwa daran, dass paarungswillige Männchen immer seltener auf “Ri-walen” treffen? und sie sich daher auf das erfolgversprechende „Hörensingen“ verlassen müssen, weil sie immer seltener auf stark gebaute triebhafte Weibchen stoßen. Überzeugt sie deshalb der Hitcharakter des fernen Gesangs ihrer Rivalen und vermuten sie deshalb nur den damit verbundenen sexuellen Erfolg? Fragen über Fragen, die weiterer dringender Klärung bedürfen.

Jedenfalls finden sich hier populäre Hits frei gecastet: Mit fast schon aphrodisiakischen Erfolgscharakter (Wikipedia).

Klingt`s im Ozean gar zu weit, so brauchen Wale Copyright

Die Forderung nach einer der deutschen GEMA ähnlichen Institution liegt nahe. Denn die Interessenvertreterin der Musikindustrie schützt die Rechte ihrer Klienten und verhindert die Fremdnutzung erprobter und lukrativer Hits. Deshalb wird rund um den Globus nach wirkungsvollen Möglichkeiten gesucht, dem Recht Geltung zu verschaffen und der illegalen Nutzung quasi den Blas (Wikipedia) abzudrehen. Aus gut unterrichteten Quellen wird jedoch bestätigt, dass das freundliche DRM-Angebot (digital rights management) japanischer Walfänger nicht angenommen wird – obwohl deren echt wissenschaftliche Methode eine fast 100prozentige Garantie für die Durchsetzung nicht nur rechtlicher Titel liefere – und so mit ihrer eigenen Präzision bald mittel- bis kurzfristig für echte SOLO-Auftritte sorgen würde.

Montag, 4. April 2011

E10 - Staatlicher Alkoholmissbrauch sorgt für Zündaussetzer nicht nur in Motoren

ALLERDINGS ist allerdings ein seltsam Wort. Schaut man im Wörterbuch (Wahrig 7 A.) nach, dann wird das Wort allerdings in dreifach verschiedener Weise verwendet: Bejahend, zögernd zugestehend und einschränkend. Für mich gehört es allerdings zu den beliebten Familienwörtern. Meine Großtante Gertrud aus Südamerika verwendete ALLERDINGS bei ihren Erzählungen als Stilmittel immer dann, wenn sie nach einer längeren künstlerischen Pause, das vorher Gesagte, dramatisch einschränkte. Mir war seine Bedeutung natürlich bewusst, allerdings offenbarte mir erst meine Tante seine geschickte Verwendung in seiner satirischen Dimension. Sie verstand es, dank längerer künstlerischer Pausen, jede ihrer Geschichten so ganz elegant mit einer schalkhaften Würze zu versehen und perfekt zu inszenieren. Selbst heute noch ertappe ich mich beim Lesen des Wortes ALLERDINGS dabei, dass noch etwas lustig krumm Gewendetes kommt, oder etwas Unerwartetes, gar ein Missgeschick passieren könnte. Bei Gertrud war dies konkret mit ihrer eigenen Person verbunden. In diesen wunderbaren Erzählungen bestätigte sich zumeist ihr ganz eigener unbedingter Willen zum Skurrilen.
 

ALLERDINGS ist allerdings ein seltsam Wort.

Gertrud hat mich für die vielschichtige Verwendung empfindlich gemacht. Egal, in welchem Zusammenhang es auftaucht, stets  macht es mich hellhörig und lässt mich sofort in eine gewisse Lauerstellung verfallen. So erging es mir auch, als ich vor einigen Wochen von Audi die Antwort auf meine E10 Anfrage erhielt.
Seit beinahe zwei Jahren fahre ich nun einen AUDI 80 aus dem Jahre 1992. Tadellos in Schuss pflege ich mit dem Youngtimer meinen Hang zur mechanischen Nostalgie. Dieses Schwelgen in samtenem hellbraunen Plüsch, wischfestem Hartplastik, analog langsamen Armaturen und klackenden Kippschaltern wurde Ende des letzten Jahres jählings durch die Ankündigung der Einführung eines vorgeblich öko-anabolen Ergänzungsstoffes gestört. Aus Umweltschutzgründen solle ein neuer Kraftstoff, E10, das bisherige Super ersetzen und den CO2 Zielen Deutsch-lands und der EU neuen Schub verleihen. Durch seinen Anteil von zehn Prozent Alkohol verbessere sich die Öko-Bilanz und nebenher erleichtere seine Einführung die Erreichung der Klimaziele Deutschlands. 
Besorgt, ob der neue Stoff als andauernd hochprozentige Fusel-Dosis von der Einspritzanlage injiziert sich nicht nachteilig auf die geistige und körperliche Verfassung meines Wagens auswirken könne. 
Sofort gährte es in mir.
Ich griff zum Hörer und rief bei der Audi-Hotline an. Dort fragte man mich nach der Fahrzeugident-Nummer, die ich natürlich nicht zur Hand hatte. "Aber das ist ja auch noch nicht so schlimm. Nicht gleich zu Anfang werden alle Tankstellen E10 haben. Bis dahin können sie wie gewohnt Super tanken". Sie wünschte mir freundlich eine Gesegnete Weihnacht und Prosit Neujahr!
Heiter mit einem leichtem Schwips endete für mich das alte Jahr und die Schnaps-Innovation der EU verkatert seitdem Millionen deutscher Autofahrer. Denn den Sprit will keiner haben und seine positive Wirkung für die Umwelt ist zweifelhaft. Auch die deutsche Presse schwankt, ja torkelt nun schon seit Monaten von einem Extrem ins andere: Unsere Motoren sollen zusätzlichen Alkohol saufen, um unsere nationalen und europäischen CO2 Ziele zu erreichen. Deshalb verbrennen unsere Motoren auch weltweit vergorene Ernten, um mit diesem zusätzlichen Futter weiter Vollgas fahren zu können.
Egal, ob vom Doktor verschrieben oder als Surrogat von einer durch das eigene TamTam - oder sonst etwas zugedröhnten Regierung, verordnet, hat E10 wie ein Medikament allerdings ebensolche Nebenwirkungen. Man beachte den Beipackzettel. Zwar könnten alle aktuellen Autos getrost den neuen Selbstgebrannten verwenden, aber älteren PKWs sollten doch zur Sicherheit auf den deutlich teureren Edelsprit aus raffinierten Destillen ausweichen. Denn alles andere als das echte alte Super könnte ihnen nicht nur den Motorraum, sondern sogar auch das Motor-Öl verrosten; die hochprozentige Natur des Bio darin schlägt nämlich zurück, sie ist aggressiv und frisst Gummi und Dichtungen usw. – echt Ät-10nd!
Was juckt mich das, dachte ich…
Allerdings war es Anfang März diesen Jahres dann auch bei mir im südlichen Landkreis Münchens so weit. Immer mehr Tankstellen änderten ihr Sortiment und boten E10 als zusätzliche neue Sorte Super an. Nicht nur ich wurde nervös. Denn nirgendwo gab es wirklich verständliche Informationen. Selbst beim Generalanzeiger der deutschen Automobilisten fanden und finden sich nur Angaben zu aktuellen Modellen. Mein Audi 80, ein guter Gefährte für meine Familie und mich sowie verschiedene Vorbesitzer wurde jedoch nirgendwo aufgeführt. Immerhin ist er schon beinahe zwanzig Jahre alt. Und nun drohte ihm mit einem Special Blend aus Kraut und Rüben Delirium Tremens, oder gar der Exitus.
Also griff ich erneut zum Hörer und rief wieder bei Audi an. Dort ist man schon vorbereitet. Schon in der Warteschleife wird man direkt gefragt, ob man wegen E10 die Servicestelle anruft. Die freundliche Dame hat nach Rückfrage sofort meine Daten zur Hand. Ich bitte sie, mir die Antwort zuzuschicken.
AUDI    E10-Antwort für Audi 80Da war es wieder, das Wort: ALLERDINGS.
Und als ob Audi meine Tante aus Amerika kennen würde, in der Verwendung von Allerdings erreicht das Unternehmen aus Ingolstadt fast ihre ulkige, ja realsatirische Meisterschaft.
Ein paar Tage später zwang mich der Durst meines Wagens an die Zapfsäule. Dort sprach mich ein freundlicher Tankwart auf die Vorteile von E10 an: “Das können sie getrost tanken. Audi Modelle sind Alkohol-fest und vertragen alle das neue Super”. Lächelnd drücke ich dem hilfsbereiten Mann Audis Antwort-Brief in die Hand: "... das ist allerdings etwas anderes" meinte er.
und ich: ALLERDINGS!



Mittwoch, 30. März 2011

Forscher machen Mäuse

Endlich lohnt sich Forschung wieder.
Ohne Moos nichts los ...  das haben Biologen und insbesondere die speziali-sierten Bryologen schon immer gewußt. Bei richtigem Biotop kommt es zum entsprechenden Cohabitat. Dafür genügt ihnen ein kurzer Blick. Andere Forscher - gerade aus den technischen Richtungen - haben Machbarkeiten schon immer geahnt, aber konnten, auch wenn sie zum Beispiel Geologen waren, nie so richtig Kohle machen.


Deshalb überrascht es nicht, dass Wissenschaftler fieberhaft nach Lösungen suchten, um Mäuse zu machen.

Nun ist es gelungen: Endlich!

Ein Gewinn nicht nur für die Doktoren in den Labors. Durch die rasanten Entwick-lungssprünge in der Reproduktionsmedizin machen diese Fertili-sationswerkstätten bald selbst das produzierende Gewebe, das beim Mann den Nachwuchs garantiert, ganz besonders überflüssig. Viele Frauen werden dann möglicher
weise durch kundige Hände, sofern im Besitz der originalen Fan-Devotionalien wie Haarlocke, Schweißband, T-Shirt etc., zu ihrem Wunschkind von ihrem geliebten Star kommen.

Gerade bei den so raren aber schillernden Showbiz-Prominenten mit einer ande-ren Orientierung ergeben sich nun Möglichkeiten trotz Ablehnung direkter Metho-den durch jene mittelbaren dem Nachwuchsproblem an begabten Talenten ent-gegenzuwirken. Dafür eignen sich persönliche Hinterlassenschaften, wo auch immer sie entstanden sein mögen.

Angehende Mütter mit Ambitionen erinnern sich an alte, in der Ecke des Wasch-zimmers vor sich hingammelnder stinkender Socken, verschniffter Taschentü-cher und Schweißbänder etc.  irgendeiner Showgröße oder eines Tennis-Stars -  und brauchen keine Angst mehr vor weitergehenden vielleicht unerwünschten Dienstleistungen zu haben. Hier ist eine Bevor-Mundung im Sinne einer Bevor-ratung nicht mehr nötig.


Professionelle Stalker haben sich aus diesem Grund schon zusammengeschlos-sen, um vorläufig eine Interessensgemeinschaft zu gründen. Später ist auch an die Gründung einer Aktiengesellschaft gedacht, um ihre Interessen wirtschaftlich profitabel umzusetzen.


Benefiz-Versteigerungen persönlicher Gegenstände Prominenter werden in Zukunft noch größere Aufmerksamkeit genießen, da die begehrten Gegenstände bei guter genetischer Bestückung hoch rentierliche Kapitalanlagen im Nachlauf werden können. Die Weitervermarktung durch den Höchstbietenden erlaubt dann zusätzliche Einnahmen durch einen gen-erösen Aktiensplit.


Aber, Diskretion ist hier Ehrensache. Schließlich soll die Saat aufgehen und die solcher-Art gewinnoptimierten neunmonatigen Futures nicht durch die Interven-tionen der Börsenaufsicht sterilisiert werden.

Samstag, 26. März 2011

Forscher machen Mäuse

Endlich lohnt sich Forschung wieder.
Ohne Moos nichts los ... das haben Biologen und insbesondere die spezialisierten Bryologen schon immer gewußt. Bei richtigem Biotop kommt es zum entsprechenden Cohabitat. Dafür genügt ihnen ein kurzer Blick. Andere Forscher - gerade aus den technischen Richtungen -haben Machbarkeiten schon immer geahnt, aber konnten, auch wenn sie zum Beispiel Geologen waren, nie so richtig Kohle machen.


Deshalb überrascht es nicht, dass Wissenschaftler fieberhaft nach Lösungen suchten, um Mäuse zu machen.

Nun ist es gelungen: Endlich!



Ein Gewinn nicht nur für die Doktoren in den Labors. Durch die rasanten Entwicklungssprünge in der Reproduktionsmedizin machen diese Fertilisationswerkstätten bald selbst das produzierende Gewebe, das beim Mann den Nachwuchs garantiert, ganz überflüssig. Viele Frauen werden dann möglicherweise durch kundige Hände, sofern im Besitz der originalen Fan-Devotionalien wie Haarlocke, Schweißband, T-Shirt etc., zu ihrem Wunschkind von ihrem geliebten Star kommen.

Gerade bei den so raren aber schillernden Showbiz-Prominenten mit einer anderen Orientierung ergeben sich nun Möglichkeiten trotz Ablehnung direkter Methoden durch jene mittelbaren dem Nachwuchsproblem an begabten Talenten entgegenzuwirken. Dafür eignen sich persönliche Hinterlassenschaften, wo auch immer sie entstanden sein mögen.

Angehende Mütter mit Ambitionen erinnern sich an alte, in der Ecke des Waschzimmers vor sich hingammelnder stinkender Socken, Schweißbänder und verschniffter Taschentücher etc.  irgendeiner Showgröße oder eines Tennis-Stars -  und brauchen keine Angst mehr vor weitergehenden vielleicht unerwünschten Dienstleistungen zu haben. Hier ist eine Bevor-Mundung im Sinne einer Bevorratung nicht mehr nötig.

Professionelle Stalker haben sich aus diesem Grund schon zusammengeschlossen, um vorläufig eine Interessensgemeinschaft zu gründen. Später ist auch an die Gründung einer Aktiengesellschaft gedacht, um ihre Interessen wirtschaftlich profitabel umzusetzen.

Benefiz-Versteigerungen persönlicher Gegenstände Prominenter werden in Zukunft noch größere Aufmerksamkeit genießen, da die begehrten Gegenstände bei guter genetischer Bestückung hoch rentierliche Kapitalanlagen im Nachlauf werden können. Die Weitervermarktung durch den Höchstbietenden erlaubt dann zusätzliche Einnahmen durch einen gen-erösen Aktiensplit.

Aber, Diskretion ist hier Ehrensache. Schließlich soll die Saat aufgehen und die solcher-Art gewinnoptimierten neunmonatigen Futures nicht durch die Interventionen der Börsenaufsicht sterilisiert werden.